„Quien tiene Marcela de Viernes Santo, tiene salud todo el año“

Die Marcela (botanisch meist Achyrocline satureioides, auch bekannt als “marcela“, “marcela-do-campo“, “té de burro“) ist eines der bekanntesten Heilkräuter in Uruguay und teils auch in Brasilien, Argentinien und Paraguay. Sowohl medizinisch als auch kulturell hat sie hier eine ganz besondere Bedeutung. Zubereitet wird sie meist als Tee, manchmal auch als Tinktur, in der Volksmedizin sogar als Marcela-Wein (Wein mit Marcela mazeriert).

Anwendungsgebiete

Verdauungssystem: krampflösend, mindert Blähungen, Magenverstimmung, Reizmagen

Leber & Galle: fördert den Gallenfluss, entgiftend

Atemwege: schleimlösend, bei Husten, Bronchitis

Entzündungen: entzündungshemmend, äußerlich bei Hautproblemen

Beruhigung: mild, beruhigend, bei Stress oder nervösem Magen

Menstruationsbeschwerden: leicht krampflösend, regulierend

Marcela (Achyrocline satureioides) ist eine Pflanze mit besonderer spiritueller Kraft und eine natürliche Verbündete der Gesundheit. Ein uralter Brauch besagt, dass Marcela am Karfreitag gesammelt werden soll – denn an diesem Tag, so heißt es, entfaltet sie ihre größte Heilkraft.

Die Tradition wurzelt tief im Volksglauben, der indigenes Pflanzenwissen mit christlicher Symbolik verbindet: Während am Karfreitag die Welt in Stille ruht, nimmt die Marcela – so der Glaube – besonders viel Kraft aus der Erde und dem Himmel auf. „Wer Marcela am Karfreitag sammelt, bleibt das ganze Jahr gesund“, sagt ein altes Sprichwort.

Ob bei Magenverstimmungen, Husten, Leberbeschwerden oder einfach als wohltuender Tee am Abend – die getrocknete Marcela wird das ganze Jahr über verwendet. Manche hängen sie auch als Schutzkraut im Haus auf oder räuchern mit ihr. So verbindet die Marcela das Profane mit dem Heiligen, das Körperliche mit dem Spirituellen – und erinnert uns daran, dass Heilung oft ganz leise beginnt: mit einem Spaziergang in der Natur und einem achtsamen Blick auf das, was am Wegesrand wächst.